Eigenverantwortung vs. Geduld (Die Balance finden) ⚖️💛
Als ich jünger war, habe ich viel Sport gemacht. Ich habe mir darüber gar keine Gedanken gemacht, es war einfach etwas, das sich von selbst ergab. Ich habe getanzt und es geliebt. Fünf Stunden am Tag, fünf Tage die Woche zum Tanzunterricht zu gehen, war etwas, das mir einfach Spaß gemacht hat. Dadurch war ich sehr fit, ohne mir groß Gedanken um meine Ernährung machen zu müssen. Nach Jahren habe ich mit dem Tanzen aufgehört, weil es mit meinem Schulplan kollidierte, aber ich habe nie wirklich ein bewusstes Verhältnis zum Essen entwickelt.
In meiner Kindheit hatte ich große Probleme mit dem Essen, vor allem, weil ich es gewohnt war, zu essen, worauf ich Lust hatte. Mir war gar nicht bewusst, dass sich mit der Veränderung meiner Gewohnheiten auch die Bedürfnisse meines Körpers verändert hatten. Ich nahm zu, und das ist seitdem ein ständiger Kampf in meinem Leben.
Ich bin im Oktober 2021 allein nach London gezogen, und das Alleinleben hat mir viel über das Kochen für mich selbst beigebracht, über meine Bedürfnisse und Gefühle und über Geduld im Umgang mit meinen eigenen Prozessen. In jungen Jahren funktionieren unser Stoffwechsel und unsere Kalorienverbrennung ganz anders als im Erwachsenenalter. Sowohl die Bedürfnisse als auch die Verarbeitungsdauer verändern sich. Deshalb geht es heute um die Frage: Was bedeutet Eigenverantwortung beim Essen und wie bringen wir sie mit Geduld in Einklang?
Für mich bedeutet Eigenverantwortung in Bezug auf Ernährung, zu wissen, dass sich der Körper und seine Bedürfnisse verändert haben. Es bedeutet, herauszufinden, was man braucht und wann man es braucht, welche Lebensmittel einem guttun und welche man nicht verträgt. Es bedeutet zu wissen, dass man, auch wenn man am liebsten für immer nur Käse essen würde (und wer würde das nicht?), trotzdem herzhafte, ballaststoffreiche und nährstoffreiche Lebensmittel braucht, damit der Körper richtig funktioniert. Übernimm Verantwortung für dich selbst, denn du allein hast alles zu verlieren. Wie möchtest du dich in 10–20 Jahren fühlen? Beantworte dir diese Frage und fang an.
Die andere Seite der Medaille ist Geduld. Sei dir bewusst, dass du Fehler machen, zu viel von dir verlangen, eine Pause brauchen und dein Ziel aus den Augen verlieren wirst. All das ist völlig normal und akzeptabel, kein Rückfall. Zu erkennen, was dich überfordert, ist ein Fortschritt; herauszufinden, was für dich unverhandelbar ist, stärkt deine Beziehung zu dir selbst.
Um es kurz zu machen: Frage dich selbst, was du von dir erwartest, aber verstehe auch, dass du ein fehlerhafter, wundervoller Mensch bist, der sich auf dem Weg der Selbstfindung befindet.
Genieße diesen Prozess, Kämpfer!
Liebe,
Mónika